Richtplananpassung 19/1: Es wäre mehr möglich für Natur und Mensch

Mehr Raum für Gewässer

Im Mitwirkungsverfahren zur Richtplananpassung 19/1 begrüsst die Partei Alternative – die Grünen (ALG), dass der bundesrechtliche Auftrag zur Ausscheidung des Gewässerraums endlich umgesetzt werden soll. So werden Gewässer und Uferzonen mit der angrenzenden Fläche vor Dünger, Pestiziden und Bauten endlich besser geschützt. Der Kanton Zug möchte leider prinzipiell kleine Gewässer ignorieren, die auf der 1:25’000-Karte nicht eingezeichnet sind. Dies ist aber nicht bundesrechtskonform. Aus Sicht der ALG müssen auch kleine und eingedolte Bäche eine Interessenabwägung durchlaufen. Für solche Gewässer sollen ebenfalls Gewässerräume ausgeschieden werden, wenn es aus Gründen des Hochwasserschutzes, des Naturschutzes oder zur Raumsicherung für spätere Ausdolungen nötig ist. Einige eingedolte Bäche werden Aufgrund der veralteten Drainagen und dem neuen Gewässerschutz mittelfristig wieder freigelegt. Langwierige Verhandlungen fallen später weg, wenn für diese eingedolten Bäche bereits heute Gewässerräume festgelegt werden.

 

Kein Kiesabbau im Hatwil/Hubletzen, Cham

Beim Kiesabbau stellt sich die Frage, ob die Bauwirtschaft weiterhin jährlich so viel Kies abbauen und verbauen darf wie bisher oder gibt es dafür Alternativen. Es muss nicht nur, wie vom Kanton gewünscht, der Anteil an Recyclingbaustoffen endlich massiv erhöht werden, sondern auch nachwachsende Ressourcen wie Holz und Lehm sollen als Baustoff gefördert werden. Und Gebäude sollten nachhaltiger gebaut werden, damit sie wieder über 100 Jahre alt werden können.

Wenn der Kantonsrat als nächstes die Kiesgrube Hatwil/Hubletzen in der Gemeinde Cham im Richtplan allenfalls festsetzen wird, gegen den Willen der ALG, müssen mindestens Vorgaben definiert werden, die regelt was für Natur und Mensch nach dem Kiesabbau herausschaut. Deshalb fordert die ALG, dass nach Beendigung der Kiesgrube 60 Prozent der Fläche als Naturschutzgebiet ausgeschieden wird. Denn Kanton und Bund haben viel zu wenig Naturschutzflächen ausgeschieden, um den Verlust der Biodiversität stoppen zu können.