Vögel füttern – sinnvoll oder nicht?

Im Winter wird häufig Vogelfutter bereitgestellt. Viele denken, dass man damit den gefiederten Freunden hilft, den kalten Winter zu überstehen. Doch stimmt dies überhaupt? Leider nicht wirklich. Die einheimischen Vögel sind sehr gut an unsere kalten Winter angepasst, das Gefieder hält sie warm und sie finden in der Natur genug zu futtern wie Nüsse, Beeren oder Körner. Jene Vögel, die das ganze Jahr über Insekten fressen und ein paar weitere Arten ziehen in den Süden.

Vogelfütterungen können sogar schädlich sein. Es versammeln sich viele Vögel auf einem Fleck. Spätestens seit der Corona-Pandemie wissen wir, dass dann Krankheiten viel besser übertragen werden können. Man muss also darauf achten, dass die Futterstelle täglich gesäubert wird, dass kein Vogelkot ins Futter gelangen kann und dass das Futter nicht feucht wird und anfängt zu schimmeln. Zudem sollte das Futter aus bewährten Futtermischungen kommen ohne Ambrosia-Samen, die sich invasiv vermehren können. Sonnenblumenkerne oder Baumnüsse sind auch beliebt. Brot hingegen ist sehr ungesund für Vögel. Davon rate ich dringendst ab.

Hält man sich aber an die Hygieneregeln und an gesundes Futter, so schadet man den Vögeln zumindest nicht. Und den Federtierchen beim Fressen zuzusehen hat etwas Schönes und Entspannendes. Man hat die Möglichkeit, die Vögel genauer zu beobachten, und entdeckt plötzlich die verschiedenen Farbnuancen der Meisen, Finken und Co. Und wer will, kann sich etwas im Vogelbestimmen üben.

Will man den Vögeln aber tatsächlich helfen, gibt es wirkungsvollere Massnahmen, zum Beispiel indem der Garten oder der Balkon naturnah gestaltet wird. Einheimische Sträucher wie der schwarze Holunder und Obstbäume liefern leckeres Futter. Dornsträucher wie Schwarzdorn oder Weissdorn sind ideale Nistplätze, wo die Vögel geschützt vor Feinden sind. Einheimische Blumen ziehen Insekten an, die wiederum wichtiges Futter für Vögel sind. Selbst Meisen und Finken, die meist vegetarisch leben, brauchen im Frühling Insekten für Ihren Nachwuchs. Diese brauchen die Proteine, um gesund heran zu wachsen.