Das hat nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun

Das Freihandelsabkommen mit Indonesien, über das wir am 7. März abstimmen, ist insbesondere wegen des umweltzerstörerischen Palmöls umstritten. Es werden Regenwälder abgebrannt und Moore trockengelegt, um Palmölplantagen zu erstellen. Dadurch kommt sehr viel CO2 frei, was den Klimawandel weiter anheizt. Die Lebensräume bedrohter Arten wie des Orang-Utans werden zerstört. In den als Monokultur gehaltenen Plantagen werden hochgiftige Pestizide eingesetzt. Es gibt tausende ungelöste Landkonflikte zwischen Palmölkonzernen und lokalen Gemeinschaften.

Das neue Freihandelsabkommen hat zwar erstmals eine Nachhaltigkeitsklausel drin. Doch dies scheint wohl eher Greenwashing und Gewissensberuhigung zu sein. So wird nur dort die Zollgebühr gesenkt, wo das Palmöl RSPO-zertifiziert ist. Aber das RSPO-Label ist arg in Verruf und hat nicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Lokale Gemeinden werden nachweislich von RSPO-Firmen aus ihren Waldgebieten vertrieben. Sekundärwälder und Moore dürfen weiter zerstört werden. Die Kontrollen für das Label sind mangelhaft und es gibt kaum Sanktionsmöglichkeiten. Ein nachhaltiges Kriterium wäre beispielsweise biologisch produziertes Palmöl gewesen, wo giftige Pestizide verboten sind, Moorgebiete verschont werden und auch Kleinbauern mitmachen können. In der heutigen Zeit sollte ein griffigeres Abkommen mit ernst gemeinten Nachhaltigkeitsstandards möglich sein. Deshalb sage ich NEIN zu diesem ungenügenden Freihandelsabkommen.