Fragen zur Quagga-Muschel – eine invasive Art droht in unsere Gewässer zu gelangen

Vertreter und Vertreterinnen der CVP haben eine für mich spannende und wichtige Interpellation eingereicht. Es geht um eine aquatische, invasive Art, die droht, in den Zuger- und Ägerisee zu gelangen – die Quagga-Muschel. Hier seht ihr mein Votum dazu:

Die Problematik von invasiven Neobiota, also gebietsfremde Arten, die sich massiv vermehren und einheimische Arten verdrängen oder massive Schäden an Infrastrukturen verursachen oder unsere Gesundheit gefährden, sind seit längerem bekannt. Aber vielerorts wird nur zögerlich oder gar nicht gehandelt. Der Kanton Zug jedoch steht im Vergleich zu gewissen anderen Kantonen nicht schlecht da.

Die Regionalgruppe Zentralschweiz des Cercle exotique will mittels eDNA-Analyse aus den Seen die Vorkommen von aquatischen, gebietsfremden Organismen analysieren. Dies finde ich einen spannenden und vielversprechenden Ansatz, um gute Grundlagen zu schaffen.

Die effektivste und kostengünstigste Massnahme gegen invasive Neobiota sind präventive Massnahmen, also darauf zu achten, dass die Arten erst gar nicht eingeschleppt werden. Somit sind Sensibilisierung und das Erstellen von Reinigungsplätzen, wie es der Regierungsrat vorschlägt, geeignete Massnahmen gegen die Quagga-Muscheln. Leider spielen die anderen Kantone Luzern und Schwyz, die ebenfalls an den Zugersee grenzen, nicht mit. Hier soll der Zuger Regierungsrat unbedingt Druck auf die anderen Kantone machen. Die Problematik der invasiven Neobiota ist etwas, dass zwischen allen Kantonen koordiniert angegangen werden muss.

Der Regierungsrat stellt sich gegen ein Verbot von Wanderboten, was ich nachvollziehen kann. ABER: ich finde, der Kanton soll dafür die Bootsreinigung als obligatorisch erklären. Es wäre somit verboten, ein Wanderboot in den See zu lassen, wenn es vorher nicht gereinigt wurde. Im Kanton Tessin muss man laut SRF-Bericht sogar eine Bestätigung einer Bootswerft haben, dass das Boot sauber ist, sonst darf man es nicht einwässern. Mit einem Reinigungs-Obligatorium würden diese wichtigen Präventionsmassnahmen viel besser eingehalten, denn bei Nichteinhaltung würden Bussen drohen. Natürlich sind dann auch Kontrollen insbesondere zur Anfangszeit unablässig.

Sind die Quagga-Muscheln erst einmal im Zuger- oder Ägerisee, wird man sie nicht mehr los. Wir hoffen auf ein Wohlwollen des Obligatoriums und danken für die Kenntnisnahme.