Die kalte Winterzeit steht vor der Tür. Unsere heimische Tierwelt hat hier mit Kälte und Nahrungsmangel zu kämpfen und muss Energie sparen. Dazu gibt es verschiedene Strategien. Fische, Amphibien und Reptilien machen eine Winterstarre. Die Körperfunktion wird fast vollständig ausgeschaltet, sie bewegen sich nicht mehr. Das «Frostschutzmittel» Glucose senkt ihren Gefrierpunkt.
Säugetiere wie Siebenschläfer, Igel, Murmeltiere oder Fledermäuse machen einen Winterschlaf. Dabei senken sie ihre Herz- und Atemfrequenz und die Körpertemperatur kann bis auf 5°C hinunter sinken. Anders bei Dachs, Eichhörnchen oder Bär, welche eine Winterruhe halten. Hier sinkt die Körpertemperatur nicht so stark herunter, dafür können sie schneller wieder erwachen. Eichhörnchen und Dachse kommen an milden Wintertagen auch aus der Höhle heraus zum fressen. Das Eichhörnchen legt zusätzlich noch Futtervorräte an. Das machen auch gewisse Vögel wie der Eichelhäher.
Manche Säugetiere brauchen keine Winterruhe, da sie stets genug Nahrung finden. Rehe und Hirsche z.B. fressen im Winter Knospen und Rinde. Raubtiere wie Hermelin, Fuchs und Luchs können auch im Winter Beute jagen. Der Bär aber ist ein schlechter Jäger. 80% seiner Nahrung ist vegetarisch und im Winter schläft er lieber als zu jagen.
Viele Vögel ziehen im Herbst gegen Süden. Dies machen sie nicht, weil sie kalt haben, sondern weil sie sonst zu wenig Nahrung finden. Wer im Winter Nüsse, Tannennadeln, Mäuse oder Muscheln (solange der See nicht zufriert) fressen kann, bleibt hier und erspart sich die anstrengende Reise. Übrigens ziehen auch Insekten über die Alpen in den Süden, wie der Admiral. Eine Meisterleistung für einen kleinen Schmetterling.
Wie kann man den Tieren im Winter helfen? Das Wichtigste ist, sie nicht zu stören, damit sie nicht ihre wertvollen Energiereserven für die Flucht verschwenden müssen. Bleiben Sie im Winter auf den Wegen und Pisten, insbesondere in Wildruhezonen (www.wildruhezonen.ch). Im Garten können Sie Laub- und Asthaufen als Winterversteck für Igel, Amphibien und Eidechsen anlegen.