Biene Maja’s wilde Schwestern

Anders als bei den Wespen, leben die nah verwandten Bienen und ihr Nachwuchs rein vegetarisch. Das macht die Bienen zur wichtigsten Bestäubergruppe, denn im Gegensatz zu anderen Bestäubern wie Käfer und Fliegen brauchen sie nicht nur Nektar und Pollen für sich selbst, sondern auch für ihren Nachwuchs. Eine einzelne Biene besucht somit viel mehr Blüten als ein anderes Insekt. Sie sind unverzichtbare Bestäuber für Obst wie auch die Zuger Chriesi. Am bekannteste ist die Honigbiene. Neben dieser einen Art, die als Nutztier gehalten wird, gibt es in der Schweiz über 600 Wildbienenarten. Dazu zählen auch 41 Hummelarten.

Die meisten Wildbienenarten leben solitär – sind also nicht staatenbildend wie die Honigbiene. Sie lagern daher keinen Honig, der das Volk durch den Winter bringen soll. Diese Wildbienen legen ihre Eier in einen Nistgang und deponieren zu jedem Ei Pollen als Futter dazu. Die Schwarze Mörtelbiene kann dabei für einen einzigen Nachwuchs über 1’000 Blüten der Saat-Esparsette aufsuchen. Viele Monate und über den Winter hinweg bleiben Ei, Larve und Puppe in der Brutzelle. Wenn sie dann endlich herauskommen, bleiben ihnen nur wenige Wochen zum Paaren, Futter suchen und Eier legen bevor sie sterben.

Je nach Art fliegen sie zu einer anderen Jahreszeit. Die Frühlings-Seidenbiene fliegt bereits im März / April und sammelt den Pollen von Weiden. Die Efeu-Seidenbiene hingegen fliegt erst im September / Oktober. Sie benötigt den Pollen des spätblühenden Efeus für ihren Nachwuchs. Je nach Jahreszeit sind also unterschiedliche Arten unterwegs. Daher braucht es von Frühling bis Herbst stets ein Blütenangebot mit einheimischen Pflanzen, damit jede Art zu ihrer Flugzeit genug Futter für ihren Nachwuchs findet.

75 % der in der Schweiz vorkommenden Wildbienenarten nisten im offenen erdigen oder sandigen Boden. In «Wildbienenhotels», die man kaufen kann, nisten nur wenige, bereits häufig vorkommende Arten. Will man Wildbienen helfen – 45 % der Wildbienenarten sind in ihrem Bestand gefährdet – kann man im Garten offene Bodenstellen schaffen. Dazu braucht es einheimische Blütenpflanzen für die Nahrung. Wildbienen sind übrigens friedlich und stechen kaum. Mehr Infos findet man z.B. unter igwildebiene.ch.