Den Garten tierfreundlich einwintern

Haben Sie auch bemerkt, dass es abends plötzlich viel früher dunkel wird? Der Herbst ist da und es ist Zeit, sich Gedanken zu machen, wie man den Garten auf den Winter vorbereitet. Wer der Natur etwas Gutes tun will, kann dabei gleichzeitig Überwinterungsplätze für die heimische Tierwelt schaffen. Schneidet man Gehölze zurück, kann man die Äste zu einem Asthaufen zusammenlegen. Darin finden beispielsweise Eidechsen einen Unterschlupf. Das Laub kann man zu einem Haufen zusammenrechen und in eine Ecke des Gartens oder unter einem Strauch liegen lassen. Besonders der Igel freut sich an den kuschligen Laubblättern.

Beim Mähen einer Wiese sollte man ein Teilstück (ca. 10 %) über den Winter stehen lassen. Die Gräser dienen als Rückzugs- und Überwinterungsort für diverse Insektenarten. Haben Sie im Garten verblühte Stauden wie Sonnenblumen und Karden? Dann lassen Sie diese unbedingt noch stehen. Denn viele Insektenarten wie einige Wildbienen überwintern als Ei, Larve oder Puppe in Pflanzenstängeln. Schneidet man diese ab und werft sie weg, geht eine ganze Generation verloren. Idealerweise lässt man die Stauden bis im März stehen. Wenn es ein paar Tage warm war (über 10 Grad Celsius), schlüpfen die meisten Insekten aus ihren Bruthöhlen. Danach kann man die Stängel abschneiden und auf den Kompost legen. Wem aber die verblühten Stauden stören und wer einen aufgeräumten Garten über den Winter haben möchte, sollte möglichst bis zu den ersten frostigen Tagen etwa im November warten. So gehen Sie sicher, dass alle Insekten ihre Eier legen konnten. Danach kann man die Pflanzenstängel abschneiden, zu einem Bündel schnüren und an einem einigermassen trockenen, besonnten Ort senkrecht anbringen. Die Stängel sollten nicht faulen, denn Schimmel ist tödlich für Insektenlarven.

Übrigens kann man auch den Balkon tierfreundlich überwintern lassen; Einfach ein paar abgestorbene Pflänzchen im Topf stehen lassen, statt alles im Herbst wegzuräumen und schon freuen sich ein paar Insekten über die Überwinterungsmöglichkeit. Nebenbei profitieren auch Vögel von stehengelassenen Pflanzen. Letzten Frühling habe ich beispielsweise ein paar Spatzen beobachtet, die auf meinem Balkon die getrockneten Halme aus dem Topf zupften, um sich damit ein neues Nest zu bauen.