Neobiota, das sind gebietsfremde Pflanzen-, Tier- und Pilzarten, welche durch den Menschen – bewusst oder unbewusst – eingeschleppt wurden. Manche dieser Neobiota können invasiv sein. Das bedeutet, dass sie sich stark ausbreiten und Schäden anrichten. Sie können einheimische Arten verdrängen, die Gesundheit von Menschen gefährden oder ökonomische Schäden anrichten. Besonders die an Land lebenden und problematischen gebietsfremden Pflanzen (auch Neophyten genannt) sind einigen bekannt, z.B. Japanischer Knöterich, Goldrute oder Kanadisches Berufkraut.
Es gibt auch aquatische Neobiota, also Arten, die in Gewässern vorkommen. In einem See oder Fluss etabliert, kann man diese Arten im Wasser kaum mehr bekämpfen. Besonders gefürchtet ist hierbei die Quagga-Muschel. Sie kommt bereits im Bodensee und diversen Seen in der Westschweiz vor. Im Bodensee hat sie sich innert wenigen Jahren massiv ausgebreitet. Fischbestände sind stark zurückgegangen, Ufer sind mit Muscheln übersät, Boote werden schnell mit Muscheln überwachsen und müssen häufiger gereinigt werden. Zudem verstopft sie Leitungen, weshalb zusätzliche Trinkwasserleitungen gelegt wurden. Ihr Vorkommen führt im Bodensee zu jährlichen Kosten von mehreren Millionen Franken.
In der Zentralschweiz kommt die Quagga-Muschel bis jetzt noch nicht vor. Und das soll auch so bleiben! Alle können hierbei helfen: Immer wenn Sie das Gewässer wechseln, also z.B. zwischen Ägeri- und Zugersee oder zwischen Reuss und Zugersee wechseln, ist Vorsicht geboten. Bei jedem Gewässerwechsel müssen alle Geräte und Kleidung, die im Wasser waren – also Boote, SUP, Kajak, Tauchausrüstung etc. – kontrolliert, gereinigt und getrocknet werden. So verhindert man, gebietsfremde Arten, die auch ganz klein als Larve oder Samen in einem Wasserfilm überleben können, zu verschleppen. Und leeren Sie niemals ein Aquarium in der Natur aus oder lassen ihre Schildkröte frei. Dies führte schon mehrmals zu grossen ökologischen Schäden.
Der Kanton Zug fährt dieses Jahr die Kampagne «Schütz den See» gegen diese gebietsfremden, aquatischen Arten. Mehr Informationen finden Sie unter www.schütz-den-see.ch